Vor einigen Tagen wurde ein neues Patent von HUAWEI veröffentlicht. Das Patent CN116775118B trägt übersetzt den Titel „Eine Methode und ein elektronisches Gerät zum systemübergreifenden Ausführen von Anwendungen“.
Vor dem Hintergrund des Handelsstreits mit den USA kämpft HUAWEI seit 2019 mit Einschränkungen bei der Hardware und auch bei der Software. Bei der Software konnte man zwar weiterhin auf Android in seiner quelloffenen Variante (AOSP) setzen. Allerdings fehlten hier dann die Google Mobile Services (GMS), die für die nahtlose Integration von Google Konten in Google Apps, Cloud-basierte Synchronisation von Daten der verschiedenen Anwendungen oder auch Push-Benachrichtigen sorgen. Einige Apps laufen auch gar nicht ohne GMS, da wesentliche Bestandteile der App darauf aufbauen oder die Entwickler die (eingeschränkte) Nutzung ohne GMS nicht zulassen.
Seit einiger Zeit ist deshalb das Thema HarmonyOS NEXTin aller Munde. Mit diesem Betriebssystem trennt sich HUAWEI komplett von der Android-Basis seiner Firmware. Hier sollen dann der selbst entwickelte Hongmeng Kernel und die eigenen Systemapplikationen zum Einsatz kommen. Und damit dann folglich auch eine voraussichtliche Inkompatibilität zu Android. Zwar hat man wohl über 4.000 native Apps für HarmonyOS NEXT aus den unterschiedlichsten Anwendungsbereichen entwickeln lassen. Bei diesen Apps handelt es sich vor allem um solche, die für den chinesischen Markt relevant sind. Kleine Erinnerung, in China sind die Google Apps und Dienste nicht frei zugänglich. Hier werden also sowieso entsprechende Alternativen genutzt.
Wie bereits Anfang des Jahres deshalb von uns immer wieder erläutert – und wie uns informell auch durch HUAWEI bis heute immer wieder bestätigt wird – wird man auf dem globalen Markt weiterhin auf Android-Kompatibilität setzen.
Bisher gingen wir natürlich immer davon aus, dass diese Android-Kompatibilität dadurch gehalten wird, dass man weiterhin auf die quelloffene Variante (AOSP) setzt. Mit dem neuen Patent könnte man zukünftig komplett auf HarmonyOS setzen – ohne die wichtige Android-Kompatibilität zu verlieren.
Das wird sicher nicht von heute auf morgen geschehen. Zumal HarmonyOS gerade erst letzten Monat für die ersten Geräte als Beta gestartet ist. Und auch das gestern in China neu präsentierte HUAWEI Mate 70 Pro+ welches mit HarmonyOS NEXT laufen soll, wird auf der offiziellen Homepage von HUAWEI noch mit HarmonyOS 4.3 als Betriebssystem geführt. In den Fußnoten wird dann deutlich, dass das Update auf HarmonyOS NEXT und die damit verfügbaren neuen Funktionen wie „Grab & Share“ erst noch erfolgen wird.
Auch ein halbes Jahr nachdem wir hier das letzte Mal im Stil von #HuaweiblogErklärt auf die Bremse getreten, bzw. beruhigt haben, sehen wir aktuell noch keine Auswirkungen für den globalen Markt.
Anleitung: Google Dienste unter EMUI 14.2 installieren & nutzen
Mittelfristig kann aber dieses Patent – sofern das alles so reibungslos funktioniert mit der systemübergreifenden Nutzung – den Markt fast schon revolutionieren. Gerade wenn man auch an iOS denkt. Oder im Bereich der Smartwatches an Tizen – auch wenn Samsung dieses zu Gunsten von WearOS „geopfert“ hat.
Zumal das Patent nicht nur die klassischen Mobile Devices adressiert, sondern auch den ganzen Bereich rund um Smart Home. Also eine Kompatibilität, die wir aktuell in diesem Bereich mit dem Standard Matter zu erreichen versuchen.
Doch auch wenn das alles so kommen sollte, Apps kompatible und auch mit HarmonyOS NEXT nutzbar werden, wird das eigentliche Problem für den Smartphone-Markt nicht gelöst. Das Problem, welches uns auch jetzt beschäftigt und weshalb es HUAWEI schwer fällt global weiter seine Smartphones zu verkaufen. Denn es werden weiterhin die Google Mobile Services fehlen. Und damit ändert sich – aus derzeitiger Sicht – nichts am Status Quo für die globalen Nutzer.
Doch wenn ich eines in den 12 Jahren Huawei.Blog gelernt habe, dann das HUAWEI niemals etwas ohne Grund macht. Manche Patente oder Entwicklungen kommen vielleicht auch nicht gleich im ersten Produkt zur Geltung, sondern erst später. Und so werden wir sicher auch im 13. Jahr Huawei.Blog weiterhin ein Auge darauf haben, was sich da in nächster Zeit bei HUAWEI noch alles tut und wie sich das für die Zukunft – auf dem globalen Markt – entwickelt.
Quelle 1, Quelle 2, Quelle 3
Der Beitrag Neues HUAWEI Patent: Android Apps unter HarmonyOS bald nutzbar?! erschien zuerst auf HUAWEI.blog.
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Hintergrund
Vor dem Hintergrund des Handelsstreits mit den USA kämpft HUAWEI seit 2019 mit Einschränkungen bei der Hardware und auch bei der Software. Bei der Software konnte man zwar weiterhin auf Android in seiner quelloffenen Variante (AOSP) setzen. Allerdings fehlten hier dann die Google Mobile Services (GMS), die für die nahtlose Integration von Google Konten in Google Apps, Cloud-basierte Synchronisation von Daten der verschiedenen Anwendungen oder auch Push-Benachrichtigen sorgen. Einige Apps laufen auch gar nicht ohne GMS, da wesentliche Bestandteile der App darauf aufbauen oder die Entwickler die (eingeschränkte) Nutzung ohne GMS nicht zulassen.
HarmonyOS
Seit einiger Zeit ist deshalb das Thema HarmonyOS NEXTin aller Munde. Mit diesem Betriebssystem trennt sich HUAWEI komplett von der Android-Basis seiner Firmware. Hier sollen dann der selbst entwickelte Hongmeng Kernel und die eigenen Systemapplikationen zum Einsatz kommen. Und damit dann folglich auch eine voraussichtliche Inkompatibilität zu Android. Zwar hat man wohl über 4.000 native Apps für HarmonyOS NEXT aus den unterschiedlichsten Anwendungsbereichen entwickeln lassen. Bei diesen Apps handelt es sich vor allem um solche, die für den chinesischen Markt relevant sind. Kleine Erinnerung, in China sind die Google Apps und Dienste nicht frei zugänglich. Hier werden also sowieso entsprechende Alternativen genutzt.
Wie bereits Anfang des Jahres deshalb von uns immer wieder erläutert – und wie uns informell auch durch HUAWEI bis heute immer wieder bestätigt wird – wird man auf dem globalen Markt weiterhin auf Android-Kompatibilität setzen.
Android-Kompatibilität
Bisher gingen wir natürlich immer davon aus, dass diese Android-Kompatibilität dadurch gehalten wird, dass man weiterhin auf die quelloffene Variante (AOSP) setzt. Mit dem neuen Patent könnte man zukünftig komplett auf HarmonyOS setzen – ohne die wichtige Android-Kompatibilität zu verlieren.
Das wird sicher nicht von heute auf morgen geschehen. Zumal HarmonyOS gerade erst letzten Monat für die ersten Geräte als Beta gestartet ist. Und auch das gestern in China neu präsentierte HUAWEI Mate 70 Pro+ welches mit HarmonyOS NEXT laufen soll, wird auf der offiziellen Homepage von HUAWEI noch mit HarmonyOS 4.3 als Betriebssystem geführt. In den Fußnoten wird dann deutlich, dass das Update auf HarmonyOS NEXT und die damit verfügbaren neuen Funktionen wie „Grab & Share“ erst noch erfolgen wird.
Auch ein halbes Jahr nachdem wir hier das letzte Mal im Stil von #HuaweiblogErklärt auf die Bremse getreten, bzw. beruhigt haben, sehen wir aktuell noch keine Auswirkungen für den globalen Markt.
Anleitung: Google Dienste unter EMUI 14.2 installieren & nutzen
Mittelfristig kann aber dieses Patent – sofern das alles so reibungslos funktioniert mit der systemübergreifenden Nutzung – den Markt fast schon revolutionieren. Gerade wenn man auch an iOS denkt. Oder im Bereich der Smartwatches an Tizen – auch wenn Samsung dieses zu Gunsten von WearOS „geopfert“ hat.
Zumal das Patent nicht nur die klassischen Mobile Devices adressiert, sondern auch den ganzen Bereich rund um Smart Home. Also eine Kompatibilität, die wir aktuell in diesem Bereich mit dem Standard Matter zu erreichen versuchen.
Doch auch wenn das alles so kommen sollte, Apps kompatible und auch mit HarmonyOS NEXT nutzbar werden, wird das eigentliche Problem für den Smartphone-Markt nicht gelöst. Das Problem, welches uns auch jetzt beschäftigt und weshalb es HUAWEI schwer fällt global weiter seine Smartphones zu verkaufen. Denn es werden weiterhin die Google Mobile Services fehlen. Und damit ändert sich – aus derzeitiger Sicht – nichts am Status Quo für die globalen Nutzer.
Doch wenn ich eines in den 12 Jahren Huawei.Blog gelernt habe, dann das HUAWEI niemals etwas ohne Grund macht. Manche Patente oder Entwicklungen kommen vielleicht auch nicht gleich im ersten Produkt zur Geltung, sondern erst später. Und so werden wir sicher auch im 13. Jahr Huawei.Blog weiterhin ein Auge darauf haben, was sich da in nächster Zeit bei HUAWEI noch alles tut und wie sich das für die Zukunft – auf dem globalen Markt – entwickelt.
Quelle 1, Quelle 2, Quelle 3
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